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Auskünfte zu häufig gestellten Fragen über Karate und das Karate-Training

Was ist Karate?

Karate ist ein Verteidigungs-System, bestehend aus Selbstverteidigung, Kampfsport, Körper- und Geistschulung. Unsere Kampfkunst wurde ursprünglich in China entwickelt, kam über Okinawa schließlich nach Japan. Das Wort „Karate“ setzt sich zusammen aus den japanischen Ausdrücken „kara“, was leer bedeutet, und „te“, was Hand bedeutet. Dies ist symbolisch für die Trainingsteilnehmer, Karateka genannt, die nur mit ihren Händen, Armen, Beinen und Füßen kämpfen, also unbewaffnet sind.

Kann jeder Karate trainieren?

Karate kann von Männern, Frauen und Kindern trainiert werden. In unseren Vereinen (Dojo) trainieren sehr junge und sehr alte Karateka, oft mit- und nebeneinander. Das Einstiegsalter für Karate beginnt heute – in der Regel – etwa mit dem 7.-8. Lebensjahr. Karateschüler verbessern – neben den konditionellen und physischen Faktoren – ihr Selbstbewusstsein, ihre Selbstachtung steigt und sie gewinnen erheblich an Konzentrationsfähigkeit. Immer wieder loben Eltern und Lehrer den positiven Einfluss des Karatetrainings auf Kinder und Jugendliche, die in Karate-Dojo/Vereinen trainieren und hier – neben und mit der Kampfkunst – auch Disziplin, Bescheidenheit und Höflichkeit lernen; drei Eigenschaften, auf die wir Karateka in unseren Dojo größten Wert legen.

Wer wird mich trainieren?

Fast alle Dojo und Vereine in Deutschland stehen unter der Leitung qualifizierter Schwarzgurtträger (Dan-Träger), die in speziellen Lehrgängen auf die didaktisch-methodischen, sportwissenschaftlichen und medizinischen Schwerpunkte und Fragen des Karate-Unterrichts hin vorbereitet und ausgebildet werden. Die Lizenzierung, die Aus- und Weiterbildung der Karatetrainer und Instruktoren ist eine der vorrangigen Aufgaben aller deutschen Karateverbände.

Was wird mein Training beinhalten?

Das Karate-Training wird in drei Lernschwerpunkten eingeteilt: Kihon (Üben der Grundtechniken des Blockens, Stoßens, Schlagens, Tretens), Kata (Serie vorgeschriebener Technikfolgen) und Kumite (Partner- und Kampfübungen). Dabei besteht jeder der drei Teile aus einer Reihe diverser Lernstufen, um den unterschiedlichen Voraussetzungen und dem jeweiligen Niveau der Lerngruppe gerecht zu werden. Kumite z. B. wird über die grundlegenden Block-, Konter- u. Angriffstechniken eingeführt und immer wieder geübt. Schließlich führt es nach jahrelangem Training zum freien Kampf. Dort wird man gelehrt, auf überraschende Angriffe hin zu reagieren und sich zu verteidigen, aber auch selbst zum Gegenangriff überzugehen und entschlossen zu attackieren. Eingeleitet und ergänzt wird das Karatetraining allgemein durch ausgiebige Gymnastik-Übungen und Übungen zur Stärkung und Ausbildung der Muskulatur und Ausdauer.

Welchen Nutzen bringt mir Karate?

Das recht harte, Ausdauer und Willen fordernde Training ist notwendig, um ein hohes technisches Niveau im Karate zu erreichen und so die Gesundheit, die Fitness und das Wohlbefinden zu fördern. Die geforderte Konzentration und die Notwendigkeit, regelmäßig und ausdauernd zu trainieren, formen auf Dauer Verhalten und Charakter. Der „Trainingskodex“, die Ethik des Karate, sichert eine disziplinierte Trainingsumgebung und so ein gefahrloses, verletzungsfreies Training für alle Karateka der Übungsgruppe. Darüber hinaus gilt für den Karateka die Regel:

„karate ni sente nashi“

(„Im Karate gibt es keinen ersten Schlag!“), so dass ein wahrer Karateka gegenüber seinen Mitmenschen zu einer friedfertigen Einstellung erzogen wird und körperliche Gewaltanwendung nur als letztes Mittel der Selbstverteidigung akzeptiert. Diese Tatsache ist auch für die gesamte Gesellschaft von großem Nutzen.

Werde ich auch an Wettkämpfen teilnehmen können/müssen?

Karate ist ein aufregender, faszinierender Kampfsport, der – auch außerhalb des Wettkampfes – zahlreiche Herausforderungen bietet und Möglichkeiten zur körperlichen und geistigen Bewährung schafft. Interessierten Karateka bietet Karate natürlich auch die Möglichkeit zur Teilnahme an Kumite- und Kata-Wettkämpfen. Dabei gibt es vereinsinterne, regionale, überregionale und internationale Wettbewerbe für alle Alters- und Leistungsklassen.

Wie kann ich meinen Fortschritt messen?

Alle Karate-Schüler in unserem Land sind berechtigt, nach einer bestimmten, in den Ausbildungs-Richtlinien der Verbände festgelegten Trainingsperiode, an einer Prüfung teilzunehmen. Diese Prüfung wird von einem rangälteren Karatemeister abgenommen. Für alle Grade gibt es eine Prüfungsordnung, welche die jeweiligen Anforderungen beschreibt. Es gibt neun Schülergrade (Kyu-Grade), die sich durch die Farbe der Gürtel unterscheiden, beginnend mit dem Weißgurt, dann Gelb-, Orange, Grün-, 2mal Violett-, bis hin zu den 3 Braungurt-Stufen. Außerdem gibt es bis zu zehn Dan-Grade (Schwarzgurt-Stufen). Schüler können nach etwa vier bis sechs Jahren Training in der Regel die Prüfung zum 1. Dan ablegen.

Kann ich Karate auch außerhalb meines Vereins trainieren?

Nehmen wir an, sie verbringen, vielleicht beruflich bedingt, ein paar Tage oder Wochen in einer fremden Stadt, möchten aber gerne auch während dieser Zeit ihr Karate-Training betreiben. Kein Problem!
Über unsere Geschäftsstelle (Internet: www.djkb.com) erfahren sie die Vereinsadresse und die Namen der Dojoleiter, die stets gerne bereit sind, Gästen Trainingsmöglichkeiten einzuräumen.
Dies ist gute Karate-Tradition und auch international durchaus so üblich.
Darüber hinaus stehen ihnen an den Wochenenden bundesweit eine Vielzahl von Karate-Lehrgängen zur Verfügung, an denen sie bereits als Weißgurt teilnehmen können. Neben zahlreichen Karatelehrern und Trainern unseres Verbandes bieten speziell Bundestrainer Hideo Ochi und unsere DJKB-Instructoren an fast allen Wochenenden des Jahres solche Karate-Lehrgänge an.
An den großen mehrtägigen Lehrgängen unseres Verbandes nehmen regelmäßig hunderte Karateka aus dem ganzen Bundesgebiet und aus unseren Nachbarländern teil.

Wie kann ich mich über das Karategeschehen in meiner Region und im Verband informieren?

Vier Mal jährlich erscheint unser Karate-Magazin „JKA-Karate“, in dem wir unsere Mitglieder über das Geschehen im Karate-Sport, über Turniere, Lehrgänge und Entwicklungen im Karate ausführlich informieren. Für je drei unserem Verband gemeldete Mitglieder erhält jedes Dojo ein Exemplar unserer Zeitschrift kostenlos. Wer will, kann „JKA-Karate“ auch fest abonnieren, dann kommt die Zeitschrift direkt per Post ins Haus.

Welchen Vorteil bringt mir die Mitgliedschaft im DJKB?

Wenn sie an Karate-Prüfungen teilnehmen wollen und mit dem Ziel, einmal den schwarzen Gürtel zu erreichen, ernsthaft Karate trainieren, lässt es sich nicht vermeiden, dass sie – neben der Mitgliedschaft in ihrem Heimatverein – auch im Deutschen JKA-Karate Bund e.V. Mitglied werden. Neben den vielfältigen Leistungen unseres Verbandes im Bereich des Spitzensports und der Kader-Schulung gehört auch die Aus- und Weiterbildung unserer Karatelehrer und -prüfer zum Aufgabenbereich eines Verbandes. Diese erhalten vom DJKB – je nach ihrem Qualifikations- und Ausbildungsstand – eine Prüfer-Lizenz, die sie berechtigt im Rahmen ihrer Lizenzierung Karate-Prüfungen abzuhalten und die – im Gegenzug – gehalten sind, nur die Mitglieder unseres Verbandes zu prüfen.
Im roten DJKB-Ausweis werden ihnen, neben ihren sportlichen Aktivitäten und möglichen Wettkampf-Erfolgen, auch ihre Gürtelprüfungen bestätigt.